Im September 2019 begann ich mit meinen Freunden und meiner Familie über die Thematik Transsexualität zu sprechen und ihnen zu erklären wie ich mich fühle und warum ich mich für diesen Weg entschieden habe.
Es fiel mir schon immer nicht ganz so leicht über meine Gefühle zu reden und so fand mein Outing auf die unterschiedlichsten Weisen statt.
Zu Beginn entschied ich mich dazu mit meinen Eltern darüber zu reden. Meine Wahl fiel darauf ihnen einen Brief zu schreiben in welchem ich ihnen alles erkläre und schildere wie ich mich fühle.
Jedes Mal, wenn ich darüber redete fiel es mir immer leichter. So entschied ich mich dazu mich auch vor der Feuerwehr zu outen.
Beginnen wollte ich hierbei mit der Einsatzabteilung, also entschied ich mich mit der Ortswehrführer über das Thema zu reden um mit ihnen mein Outing vor der gesamten Feuerwehr zu planen.
Wir entschieden uns dazu, dass ich es selber ansprechen soll, beim nächsten Ausbildungsdienst, denn ich konnte es am besten erklären.
So kam es am 19. November dazu, dass ich mich vor der Einsatzabteilung outete. Ich erklärte ihnen was ich vor habe und sagte ihnen, dass ich alle Fragen beantworten werde die auftauchen könnten.
Sie begannen zu klatschen und gaben mir positives Feedback zu meiner Stärke so offen über dieses Thema zu reden und diesen Weg zu gehen. Nach einigen Sekunden kamen auch schon die ersten Fragen, die Fragen danach warum ich mich für diesen Namen entschieden habe. Diese Frage beantwortete jedoch meine Mutter, welche auch in der Feuerwehr ist, mit Tränen in den Augen. Es folgten weitere Fragen zu meinem Weg, welche ich natürlich gerne beantwortete.
Ich entschied mich auch das Outing bei der Jugendfeuerwehr in den Angriff zu nehmen. Mit den anderen Jugendwarten plante ich, am 23. November in gemütlicher Runde mit der Jugendfeuerwehr über das Thema zu reden. Zuvor wollte ich in einem Gespräch den Eltern alles zu erklären, auch hier stieß ich auf positives Feedback. Auch die Kinder und Jugendlichen nahmen alles ganz gelassen auf und stellten Kinder typische Fragen wie „Bekommst du dann auch Bart?“ oder „Wird deine Stimme dann auch tiefer?“ und ich freute mich sehr über die Reaktionen die mir entgegen kamen.
Nachdem ich nun mit meiner Familie, meinem Freundeskreis und allen anderen die mir wichtig waren geredet hatte, entschied ich mich dazu dies nun öffentlich zu machen. Ich schrieb einen Text und stellte diesen auf Facebook und Instagram auf mein Profil.
Nun wussten es alle und es fiel mir immer leichter über das ganze Thema zu reden, denn ich stieß überall auf positives Feedback.
